Manipulation von Immobilienfotos?

Oftmals wird Optimierung von Immo-Fotos mit der negativ besetzten Manipulierung – Betrug und Schwindel – gleichgesetzt. Manche Makler lehnen Bildoptimierung daher grundsätzlich ab. Allerdings gab und gibt es unbearbeitete Bilder nicht. Schon die in der Kamera integrierte Software bereitet die elektronischen Signale eines digitalen Sensors nach einem Schema auf, dass nach durchschnittlichen, visuellen Aspekten programmiert wurde. Um Fotos vermeintlich schöner aussehen zu lassen, wird von der Automatik zu stark geschärft und farblich überzeichnet. Auch können Kameras selten so hohe Kontraste ausgleichen, wie sie bei Gegenlichtsituation entstehen. Die Folge sind weiße Flächen an den Stellen, wo eigentlich Fenster sein sollten. Zwar sind bequeme automatische Einstellungen für viele Gegebenheiten völlig ausreichend, aber in extremen Situationen führen sie zu fehlerhaften Belichtungen.

Optimierung von Immobilienfotos sind keine Manipulation, der Ausblick aus dem Fenster muss an die Innenraumbelichtung angepasst werden
Optimierung von Immobilienfotos sind keine Manipulation, Farben und Belichtung sind temporär und dürfen korrigiert werden

Insofern stellen unbearbeitete Immobilienfotos keineswegs die »volle Wahrheit« dar, sondern zeigen eher mangelndes Wissen und/oder Fähigkeiten auf. Unterschiede zwischen Manipulation und Optimierung von Immobilienfotos sind professionellen Fotografen bekannt und so können die ohne Verdacht auf Verfälschung bestes Bildmaterial Ihren Kunden zur Verfügung stellen.

erlaubte und notwendige Optimierung:

  • die Belichtung zu optimieren: Das menschliche Auge kann sich gut an starke Kontraste und unterschiedliche Beleuchtungen adaptieren. Das kann die beste Kamera nicht leisten. Um Bilder »wie gesehen« darzustellen, muss korrigiert werden. Ziel ist der natürliche Augeneindruck.
  • Objektivfehler korrigieren: Auch die teuersten Objektive bilden nicht exakt ab. So kann es zu Verzerrungen und Verformungen kommen, die in der Wirklichkeit nicht vorhanden sind. Bildbearbeiter dürfen Fehler entfernen, die eindeutig erst durch die verwendeten Objektive entstehen. Auch hier – Ziel ist der natürliche Augeneindruck.
  • die Korrektur der durch die Perspektive bedingten stürzende Linien: Obwohl die Kamera diese exakt erfasst und abbildet, trüben sie den Bildeindruck. Zwischen Wirklichkeit und Abbildung entsteht eine Unähnlichkeit, weil das menschliche Gehirn auf Grund von Erfahrungen gegensteuert. Das, was zueinander gerade und parallel läuft, muss auf dem Bild ebenfalls gerade und zueinander parallel sein. Selbstverständlich ist der natürliche Augeneindruck das Ziel der Handlung.
  • die farbliche Korrektur von unterschiedlichen Lichtquellen: Die werden vom menschlichen Auge durch Adaption unbewusst automatisch korrigiert. Von der Kamera werden jedoch die wahren Verhältnisse aufgezeichnet, die weder den Erfahrungen noch den Empfindungen vor Ort entsprechen. Ziel ist, wie bei allen anderen Optimierungen, der natürliche Augeneindruck.

zu unterlassende Manipulationen:

  • Veränderungen an Bildern durch Hinzufügen oder Entfernen von Details sind kritisch zu betrachten. Der Verdacht von Bauernfängerei, Fälschung und Betrug wird sehr schnell laut und ist nur schwer zu entkräften.
  • Nicht akzeptabel ist digitales »Reparieren« von großflächigen Bauschäden oder Montagen aus ursprünglich nicht zusammen gehörendem Bildmaterial. Ausnahmen davon sind kleinere Korrekturen oder Fleckenentfernung, die die Aussage des Bildes in seiner Gesamtheit nicht verändern.
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